Category: Alte Methoden

Kochevent bei „Le Creuset“

Es ist nun schon etwas länger her, aber ich erinnere mich sehr gerne :-)

Im Dezember 2017 war ich in der Trierer Niederlassung von „Le Creuset“ eingeladen. Außer einem kleinen Markt mit meinen eigenen Produkten durfte ich auch die Töpfe von „Le Creuset“ benutzen und damit Backen und Experimentieren. Die Töpfe eignen sich phantastisch dazu, Brot mit toller Kruste herzustellen. Dies haben wir ausgiebig getan. Dazu habe ich dann einen Frischkäse-Avocado-Dipp, verfeinert mit Kräutern, Chilies und Blüten, gereicht. Da die Töpfe die Hitze sehr lange halten, haben wir sie auch zur Jogurtherstellung benutzt. Auch da gab es ein sehr leckeres Ergebnis.

Das Team hat mich ganz herzlich aufgenommen hatte. Dies und außerdem die vielen inspirierenden Gespräche mit den Kunden haben das ganze zu einem schönen Erlebnis mit Wiederholungspotenzial gemacht.

Vielleicht sehen wir uns ja auch bald bei Le Creuset? ;-)
Eure Tilly

Begeisterung und Freude :-)

Letzte Woche hatte ich das große Glück an einem Workshop von Peter Reichenbach teilzunehmen.

Als Initiator der weltweiten Färbergärten-Initiative sevengardens, hat er uns in das Färben mit Pflanzenfarben sowie in die Philosophie der Färbergärten eingeweiht.

Für mich war das besonders toll, daß es meine beiden Leidenschaften – Kräuter und Zeichnen/Malen – wunderbar miteinander vereint.

Außerdem finde ich die Grundsätze und die Ziele von sevengardens ganz wichtig und stimme damit überein. Es macht sehr viel Freude nun Teil dieses Netzwerkes zu sein, das Gedankengut weitertragen zu können und so etwas Gutes auszulösen.

Die nächsten Wanderungen von tillys kräuterleben werden sich sicherlich auch mit dem Thema “Färben mit Pflanzen bzw. mit Wildkräutern” beschäftigen. Ich kann es gar nicht abwarten selbst zu experimentieren und dies dann mit euch zusammen weiterzuführen.

Anbei findet ihr den Link, um euch selbst tiefergehend zu informieren:
http://www.sevengardens.org

Die Milchsäuregärung – Teil 1

Die ernährungsphysiologischen Vorteile der Milchsäuregärung

Alte, traditionelle Konservierungsmethoden finde ich äußerst interessant. So habe ich mir, nach einem gelungenen Versuch in einem Workshop, einen eigenen Gärtopf zu Weihnachten gewünscht. Am Wochenende war es dann endlich soweit, diesen erstmalig einzusetzen bzw. auszuprobieren :-))

Ein paar theoretische Worte vorab:
Die Milchsäuregärung ist eine der ältesten Konservierungsmethoden der Welt. Sie funktioniert absolut energiefrei. Man kann damit viele Lebensmittel haltbar und bekömmlicher machen.

[pullquote]Die Milchsäuregärung funktioniert absolut energiefrei[/pullquote]

Diese fermentierten Lebensmittel behalten ihren vollen Vitamin- und Vitalstoffgehalt , weil sie nicht erhitzt werden. Ballaststoffe und Proteine werden durch die Tätigkeit der Milchsäurebakterien kaum verändert. Zwar gibt es zu Beginn des Gärprozesses einen kurzzeitigen Stoffabbau, doch bilden sich unter Einfluss der Milchsäurebakterien bald neue Substanzen wie Acetylcholin, verschiedene Enzyme, Vitamin C sowie in geringen Mengen Vitamin B12.

Da Vitamin B12 sonst nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, ist Milchsaures vor allem für strenge Vegetarier, als einzige pflanzliche Vitamin B12-Quelle interessant.

Die bei der Gärung entstehende Milchsäure ist eine schwache organische Säure, die anders als die Gärprodukte Essig und Alkohol leicht in den menschlichen Stoffwechsel eingebaut werden kann und dort nicht säurebildend wirkt.

Somit haben milchsaurer Erzeugnisse einen sehr hohen ernährungsphysiologischen Wert. Ihre positive Wirkung auf die menschliche Darmflora ist wissenschaftlich belegt. Und außerdem sind sie lecker ;-)

Das Prinzip der Milchsäuregärung – Teil 2

Die Gärung:
Bei der Milchsäuregärung wandeln Mikroorganismen Zucker (Kohlenhydrate) in Milchsäure um. Dazu müssen Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad herrschen und es darf kein Sauerstoff eindringen, gleichzeitig aber Kohlensäure entweichen können. Molke, fertige Fermente oder auch ein Teil der alten Gärflüssigkeit eignen sich als Starthilfe für den neuen Ansatz.

Das Salz:
Das Salz hat die Aufgabe, das Gemüse vor dem Verderben zu bewahren, so lange noch nicht genügend Milchsäure gebildet wurde. Ein Salzzusatz zwischen 0,8 und 1,5 Gewichtsprozent ergibt ein wohlschmeckendes und stabiles Produkt. Bei zu wenig Salz dominieren die Hefen und leiten eine Alkoholgärung ein, die Fäulnis zur Folge hat. Ich würde empfehlen, sich zunächst an die Vorgaben zu halten und je nach Ergebnis bei späteren Versuchen die Salzmenge schrittweise reduzieren. Sauerkraut ist nach bisherigen Erfahrungen das einzige Gärgemüse, das fast oder ganz ohne Salz gelingt.

Die Flüssigkeit:
Wenn nicht genug Flüssigkeit vorhanden ist, füllt man den Topf so weit mit zusätzlicher Salzlake (15 – 25 g pro Liter abgekochtes Wasser), daß diese drei bis vier Zentimeter über den Steinen steht. Den Stand der Flüssigkeit muss man täglich kontrollieren und gegebenenfalls nachfüllen.

Der Topf:
Eine Möglichkeit, Milchsaures zu Hause herzustellen, ist mittels eines Gärtopfes. Der Topf ist aus Steinzeug gefertigt und mit einer bleifreien Glasur überzogen, sodass er keinen Fremdgeschmack annimmt und einfach zu reinigen ist. Am oberen Ende besitzt er eine Rinne, die mit Wasser gefüllt wird, bevor man den Deckel aufsetzt. So kann die während der Gärung entstehende Kohlensäure entweichen, ohne dass Luftsauerstoff nach innen gelangt.

Die zusätzliche Ausstattung:
Außerdem gehört ein Stampfer und zwei Beschwerungssteine (sowie ein Schneidebrett zum Zerkleinern) zur Ausstattung. Mit dem Stampfer wird das Gärgut nach dem Einfüllen eingestampft, so daß die Zellen aufbrechen, Flüssigkeit austritt und das Gärgut gleichzeitig aufnahmebereiter ist. Die Steine werden zum Schluss auf das zerkleinerte, eingestampfte Gärgut gelegt, um dieses zu beschweren und darin noch eingeschlossene Luft heraus zu pressen.