Category: Biologischer Anbau

Nach der Ernte ist vor der Ernte

Es ist Juli und ich freue mich, denn ich habe genau rechtzeitig mit der Knoblauchernte gestartet. Es macht richtig Freude, der Knobi ist schön groß und die diesjährige Knobi-Parzelle praktisch unkrautfrei, die Erde relativ locker und belebt. Die Vorarbeit hat sich gelohnt. Und da ich zur Vorbereitung keinen Trecker als Unterstützung hatte und das ganze manuel gemacht habe, ist es mir noch wertvoller.

Darum habe ich mir auch genau überlegt, was mit der Knobi-Parzelle danach passieren soll. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht – wenn man sich nicht gut kümmert – holt sich die Natur und bei uns besonders die Quecke, das Stück sehr schnell wieder zurück.

So habe ich nun Dauerkulturen geplant. Im Herbst wird eine Reihe mit Maibeerenbüschen gepflanzt. Eine zweite Reihe wird schon vorbereitet, um im nächsten Frühjahr Rhabarber zu beherbergen.

Bei meiner Ernte achte ich also zusätzlich darauf, die Bodenstruktur für die neuen Kulturen zu erhalten und weiter aufzubauen. Mit der Grabegabel wird der Knobi relativ vorsichtig aus der Erde befördert. Nun darf er zuerst einmal auf dem Feld abtrocknen. Aber ich entferne direkt mal die Erde aus dem Wurzelballen und putze die ersten äußeren Häute runter. All das verbleibt direkt an Ort und Stelle, wird dem Acker und der Erde also zurückgegeben. Danach wird die Erde ein wenig rückverfestigt und anschließend sofort dick gemulcht. Unter anderem nehme ich dazu weitere Putz-Reste und die geschredderten Knoblauch-Stiele.

Damit bleibt mir ein wenig Zeit um jetzt zu überlegen, ob ich bis zum Herbst noch etwas mit den Beeten anstelle, eine Zwischenkulturen einsäe oder ähnliches.

Nun aber erstmal Knobi genießen und die Pläne verfeinern.

PS: Natürlich gibts ab jetzt auch wieder frischen Knoblauch zu kaufen. Ich biete ihn einzeln oder als praktischen Zopf an.

Der Brix-Wert und die Güte eines Lebensmittels

Eine gesunde Pflanze, die in einem gesunden Boden im Austausch mit Mikroorganismen, Symbionten und Wurzelbakterien stressfrei heranwächst, betreibt in hohem Maße Photosynthese. Dadurch ist dann auch der Zucker- und Mineralstoffgehalt im Pflanzensaft entsprechend hoch. Dies ist ganz einfach nachzumessen. 

Die Pflanzen werden zuerst mit dem Mörser angequetscht und danach mit der Knoblauchpresse ausgepresst. Den so entstandenen Saft gibt man in ein Refraktometer und so können diese Gehalte gemessen werden.

Ist der Brixwert hoch, ist viel Zucker eingelagert – ist die Anzeige nicht scharfkantig sondern schön unscharf, sind auch viele Mineralstoffe enthalten. Dementsprechend ist das Lebensmittel/die Pflanze auch besonders hochwertig und der Gesundheit zuträglich.

Mehr Informationen dazu findet man bei bestimmten Ausrichtungen der biologischen Landwirtschaft. Unter anderem dem High-Brix-Farming und der regenerativen Landwirtschaft, deren Theorien und Ratschläge ich beherzige.

Photo oben: Links, unser Knobi mit schönem Wurzelanhang, was für ein gutes Bodenleben spricht. Rechts, Darstellung einer Brix-Messung.

Trilogie vom Knoblauch

Woow was eine Freude! Trotz anhaltender Trockenheit kann ich von einer erfolgreichen Knobi-Ernte berichten. Wie auch schon letztes Jahr, sind nun bei uns 3 Sorten erhältlich:

Unser Osteuropäer LJUBASCHA – ursprünglich aus der Ukraine – mit großen Knollen und ebenso großen Zehen. Kräftig im Geschmack und zeitsparend in der Verarbeitung.

Unser Spanier BLANCOMO DE VALLELADO, mit zweireihiger Anordnung der Zehen innnerhalb der Knolle. Er kann auch zum Zopf geflochten werden.

Außerdem der farbenfrohe MORADO, ebenfalls ein Spanier mit relativ kleinen Zehen aber intensiver pink-lila Färbung. Er ist bekannt für sein relativ würzig-scharfes Aroma.

Die Geschmacksvarianten der einzelnen Sorten erschließen sich eher nur bei einem intensiven „Tasting“. Die ersichtlichen Unterschiede liegen in der Zehengröße und damit der Einfachheit der Verarbeitung. Wer Morado mit seinen kleineren Zehen bevorzugt, dem sei die folgende Anleitunge ans Herz gelegt. Damit geht es wirklich fix.

Trotz großer Zufriedenheit kann ich es nicht lassen und probiere nun für die diesjährige Herbstpflanzung eine neue vielversprechende Sorte aus. Thüla, ein Softneck-Knoblauch – also ebenfalls „zopfgeeignet“ – wird unser Trio zum Quartett machen. Ich freue mich jetzt schon auf die angekündigten mittelgroßen, saftigen Zehen und eine hübsche weiß-bräunliche Zeichnung.

Außerdem findet man seit Beginn diesen Jahres auf unserem Acker auch mehrjährige Knoblauch-Sorten, wie zum Beispiel den Elefantenknoblauch mit seiner großen Blüte. Diese kann bis zu 2 Metern über unseren Köpfen schweben und – hoffentlich schon im nächsten Jahr – leckere Brutzwiebeln bilden. Die farbig blühenden Sorten Carinatum und Purple Sensation verblüffen durch ihre Optik. Mehr davon im nächsten Jahr, wenn ich mich selbst ausgiebig mit den Mehrjährigen, ihrem Geschmack und ihrer Anwendung auseinandergesetzt habe.

Last but not least entstehen in unserer kleinen Manufaktur auch veredelte Produkte vom Knobi. Würzpasten, Aroma-Essige, Knobipulver, solo und auch als Bestandteil von Würzmischungen sind zu nennen. Vielleicht sind in Kürze auch Knobi-Fermente, wie das iranische Torshi Seer erhältlich.

Ich sag mal: Guten Appetit :-)

Hopfen und Malz verloren?

Nee, eigentlich eher nicht… sondern Hopfen geerntet :-)

Zufrieden blicke ich auf unsere Aroma-Hopfe-Ernte zurück. Besonders 3 Sorten haben uns eine tolle und humulen-reiche Ernte beschert.

Dabei handelt es sich um die Sorten Hallertauer Blanc, Willamette und Callista. Auf eikelmann.de gibts mehr Infos (sogar Aromadiagramme) dazu.

Teilweise ist die Sorte Hallertauer Blanc schon als Schlummertee zusammen mit Zitronenmelisse verarbeitet und auch käuflich zu erwerben (mittelgroße Sichtfenstertüte à 15 g /3,50).
Willamette und Callista warten aber noch auf anspruchsvolle Hobby-Brauer, die lieber mit echten Dolden als mit Pellets brauen.

Unsere Bio-Dolden können per E-Mail zu einem Preis von 100 g /17,90 bestellt werden. Das hört sich vielleicht erstmal viel an, aber da die schonend getrockneten Dolden sehr leicht sind, kommt dennoch eine“gute“ Menge zusammen.

Ich freue mich über experimentierfreudige Besteller/Brauer :-)

Tilly

Aronia-Ernte über allen Erwartungen!

Unser kleiner Bio-Acker beherbergt unter anderem 20 kleine Aronia-Bäume der Sorte Mitschurinii. Diese sind nicht ganz so herb wie die Standard-Sorten, enthalten aber genauso das volle Potential der Inhaltsstoffe. Darauf könnte ich nun hier ein langes Loblied singen, habe mich aber dazu entschieden, einfach diesen gut recherchierten Artikel zu verlinken. Besser kann ich es sowieso nicht sagen.

Nach einer quantitativ und qualitativ guten Ernte, enstehen gerade folgende Veredelungsprodukte aus den Aroniabeeren:

Schonend getrocknete Beeren, bei denen die Inhaltsstoffe natürlich noch konzentrierter und, dank Rohkosttemperatur, gänzlich vorliegen.
(150 g / 3,75)

Aroniapulver, welches die gleichen Eigenschaften wie die Beeren mit sich bringt. Dabei aber noch intensiver ist, da teilweise Trester aus der Saftherstellung mitverarbeitet wird. (In den Schalen und Stengelchen sitzen proportional mehr Inhaltsstoffe)

In getrockneter oder pulverisierter Form können die Beeren als Zusatz zum Morgenmüsli oder im Obstsalat sowie Smoothie super eingesetzt werden.

Außerdem unsere beliebten Powerballs, die ich dieses Jahr auch mit Aroniabeeren anbieten werde. (10 Kugeln im Geschenkglas / 4,75)

Und natürlich gibt es auch noch kurze Zeit frische Beeren (300 g / 3,75 €)

Gerne kann ich diese Produkte – außer den frischen Beeren – in entsprechender Menge (Warenwert über 15 €) auch per Post versenden. Bitte einfach anfragen :-)

Bewegend und erschreckend!

Ein Artikel aus der aktuellen Nummer der Zeitschrift „Schrot und Korn“ hat mich wirklich vom Hocker gerissen. Es handelt sich bei dem Thema keinesfalls um etwas Neues. Nein, es geht – wie zum Glück wieder öfter in letzter Zeit – um den Klimawandel.

Dennoch hat er mich nachhaltig beeindruckt, denn er ist aus der Sicht der Zukunft geschrieben und erzählt von den Konsequenzen unseres Handelns im Jahre 2100. Der Artikel hinterlässt bei mir ein beklemmendes Gefühl, welches die Filme, die man früher Science Fiction nannte, auch immer getan haben.

Für alle Menschen, die von wissenschaftlichen Berichten oder Ermahnungen unbeeindruckt bleiben, könnte diese Art und Weise vielleicht einen heilsamen Schock vermitteln.

Darum erlaube ich mir, hier den Link weiter zu empfehlen.

https://schrotundkorn.de/umwelt/arktis-weg-na-und

Lese – (Zünd) – Stoff

Das Buch “Geraubte Ernte” von Vandana Shiva hat mich gleichzeitig stark beeindruckt und sehr wütend gemacht!

Die Autorin, die zu den herausragendsten Denkerinnen unserer Zeit zählt, hat es geschafft mich bei der Lektüre zu erschüttern und in einem auch zu bestärken etwas zu tun.

Sie erklärt sehr verständlich die Hintergründe und Motive der Agrar- und Wirtschaftstrukturen/-politik der Industrienationen und die massiven Auswirkungen auf die sogenannten Dritte-Welt-Länder.
Ihre guten Erklärungen und schön aufgebauten Folgerungen haben mir vor Augen geführt, wie absurd und menschen-/naturverachtend dieses System ist. Vieles war mir schon vorab bekannt, aber wie krass, respektlos und ausschließlich auf fetten Profit ausgelegt das Ganze abläuft, war mir noch nicht bewusst :-// Es ist ganz klar, daß es so nicht weitergehen kann! Ich hoffe, das dieses starke Buch viele Menschen erreicht und auch diese zum Nachdenken und am besten auch UMdenken anregt.

Um nicht noch was zu Heftigeres zu sagen, schließe ich lieber mit ner Strophe aus dem Song von Neil Young

“The Montsanto Years”

The seeds of life are not what they once were
Mother Nature and God don’t own them anymore

Tilly präsentiert: Ringelbume aus biologischem Anbau und ihre Produkte

Die Ringelblume ist eine meiner Lieblingspflanzen :-) Sie verkörpert für mich Licht und Vitalität. Mit ihrer heiteren Farbe muntert sie die Stimmung auf.

Als heliotrope Pflanze folgt sie dem Lauf der Sonne. Außerdem kann man mit ihr eine Wettervorhersage machen – öffnet sie morgens ihre Blüten, wird das Wetter schön.

In der Küche ist die Ringelblume vielseitig einsetzbar. Ihre getrockneten Blütenblätter sind eine wunderschöne Dekoration für Salate oder Suppen. Sie geben einen zart-herbem, leicht pfeffrigem Geschmack zur Speise. Außerdem können sie als Lebensmittelfarbstoff und Safranersatz eingesetzt werden ;-)

Selbst aus den frischen Knospen und den kompletten Blüten lassen sich kulinarische Erlebnisse mit zusätzlichem gesundheitlichen Nutzen, dank der innewohnenden Flavonoide, zaubern.

Wenn man den Hinweisen der Volksheilkunde folgt kann man die Ringelblume auch sehr hilfreich bei kleineren gesundheitlichen Beschwerden einsetzen.

So mache ich einen aromatischen, leicht bitteren Tee aus den Blüten, der blutreinigend, schweißtreibend oder auch hilfreich bei Verdauungs- und Stoffwechselproblemen ist.

Außerdem stelle ich mit den selbst angebauten, sehr harzreichen Blütenköpfen ein Öl her, welches laut Volksheilkunde zur Wundbehandlung und Hautberuhigung bei Schürfwunden, so zum Beispiel auch nach dem Epilieren eingesetzt werden kann.

Es würde mich freuen, wenn Sie über mein Calendula-Öl auch nähere Bekanntschaft mit meiner Lieblingsblume machen würden ;-) Tilly

 

PRODUKTE:
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Calendula-Öl
Pflegeöl für den Körper
Ringelblumenblüten ausgezogen in Olivenöl
Braunglasflasche à 120 ml: 5,75 €
Braunglasflasche à 50 ml: 3,45 €

Dekorative Blütenblätter
Ringelblumen-Blütenblätter
einzeln abgezupft und schonend getrocknet
Schraubglas à 3,5 g, 2,70 €

Ringelblumen-Blüten
Vollständige Blüten, schonend getrocknet
Packpapiertüte à 50 g: 5,25

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KAUFEN:

Leider sind die Produkte momentan ausverkauft.
Umso mehr freue ich mich, daß bald die neue Saison beginnt und ich mich wieder der Herstellung dieser Produkte widmen kann.

tilly@kraeuter-leben.de